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Über die Förderungen für PV-Anlagen in Deutschland

Sie wollen Ihr Eigenheim mit einer Solaranlage ausstatten, Ihre bereits bestehende PV-Anlage um einen Batteriespeicher erweitern oder eine Ladeinfrastruktur für Ihr Elektrofahrzeug installieren? Dann sollten Sie sich vorab über die bestehenden Förderprogramme informieren. So lassen sich Kosten sparen.

Es ist erklärtes Ziel der Bundesregierung, den Anteil erneuerbarer Energien an der Energieproduktion in Deutschland deutlich zu erhöhen. Die Photovoltaik-Förderung wird über verschiedene Maßnahmen realisiert.

Einspeisevergütung - garantiert 20 Jahre lang

Die entscheidende Photovoltaikanlagen Förderung erfolgt durch die sogenannte Einspeisevergütung. Sie können den Strom, den Sie nicht zum Eigenverbrauch nutzen, in das öffentliche Netz einspeisen. Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erhalten Sie für den eingespeisten Solarstrom eine Vergütung und die Netzbetreiber werden durch das EEG verpflichtet den Solarstrom zu einem vorher festgelegten Preis für 20 Jahre abzunehmen. Diese Photovoltaik Förderung soll einen wirtschaftlichen Betrieb der Photovoltaikanlage ermöglichen.
Die aktuellen Bedingungen der staatlichen Förderung bei der Einspeisung von Solarstrom finden Sie in den gesetzlich festgelegten EEG-Vergütungssätzen auf der Internetseite der Bundesnetzagentur.

Die Höhe der Einspeisevergütung hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Größe der Photovoltaikanlage
  • Aufstellort
  • Zeitpunkt der Inbetriebnahme
  • Höhe des Eigenverbrauchs

Eigenverbrauchs-vergütung fördert die Entlastung der Stromnetze

Seit dem Jahr 2009 besteht die Eigenverbrauchsvergütung als weiteres Instrument der Photovoltaik Förderungn. ZIel davon ist, damit die dezentrale Stromproduktion zu erhöhen, so dass die Stromnetze entlastet werden. Viele kleinere Solaranlagen sind dafür besser geeignet als wenige grosse. Auch hier beeinflussen verschiedene Kriterien die Höhe der Eigenverbrauchsvergütung. Die Vergütung richtet sich nach der Höhe des Eigenverbrauchs. Liegt der Eigenverbrauchsanteil unter 30 %, so wird die normale Einspeisevergütung für diesen Anteil um 16,38 Cent pro kWh gekürzt. Bei einem Eigenverbrauchsanteil von über 30 % des Jahresertrags liegt die Kürzung bei nur 12 Cent pro kWh.

Günstige Photovoltaik-Kredite sind erhältlich

Über zinsgünstige Kredite sowie Tilgungszuschüsse fördert die KfW-Bank den Ausbau der Photovoltaik. Alternativ können Kredite der Umweltbank oder der DKB genutzt werden. Die Angebote unterscheiden sich durch unterschiedliche Zinssätze, Laufzeiten und Absicherungen. Darüber hinaus bieten manche Solarunternehmen bzw. Energieversorger Leasing- oder Contracting-Modelle an.

KfW-Förderung nutzen und Geld sparen

Wenn Sie Strom mit Ihrer eigenen Photo­voltaik-Anlage erzeugen wollen, können Sie das Förder­produkt „Erneuer­bare Energien – Standard“ als Kredit beantragen. Wichtig: Stellen Sie Ihren Antrag, bevor Sie mit den Arbeiten beginnen.

Der Sanierungskredit:

Mit dem KfW Kredit 270 – möchte der Staat die Investition in erneuerbare Energien unterstützen.

  • Zinsgünstiger Kredit (ab 1,03 % effektiver Jahreszins)
  • Photovoltaikanlagen auf Dächern, an Fassaden oder auf Freiflächen
  • Gilt auch für die Planungs- und Montagekosten
Der Neubaukredit:

Mit dem KfW Kredit 153 unterstützt Sie der Staat beim Bau oder Kauf einer energieeffizienten Wohnimmobilie. Erfüllt die Immobilie den Standard eines sogenannten KfW-Effizienz­hauses oder eines vergleich­baren Passiv­hauses, erhalten Sie von der KfW eine attraktive Förderung.

  • Ab 0,75 %  effektiver Jahreszins
  • Bis 120.000 EUR Kredit für jede Wohnung
  • Bis zu 30.000 EUR als Tilgungszuschuss

Auch Energiespeicher werden gefördert

Leistungsfähige Speicher sind notwendig, um die starken Einspeiseschwankungen der erneuerbaren Energien auszugleichen. Um der langfristig wichtigen Rolle der Energiespeicher gerecht zu werden und Kostensenkungspotentiale zu erschließen, verfolgt das Bundeswirtschaftsministerium eine ambitionierte Forschungspolitik.

Welche Fördermittel fließen in die PV-Forschung?

Die Technologieentwicklung fördert die Bundesregierung aktuell im Rahmen der Förderinitiative Energiespeicher seit 2012 mit rund 250 Projekten und 200 Millionen Euro. Das Spektrum der Förderinitiative reicht von Batterien in Haushalten über Stromspeicher im Megawatt-Bereich bis zu Vorhaben zur Langzeitspeicherung erneuerbarer Energie, in denen mittels regenerativ erzeugten Stroms die Herstellung von Wasserstoff in Elektrolyseuren erfolgt. Konkrete Schwerpunkte sind unter anderem die Wind-Wasserstoff-Kopplung, Batterien in Verteilnetzen und thermische Speicher.

Die Förderung von Projekten im Rahmen des Energieforschungsprogramms der Bundesregierung soll auch nach Abschluss der Förderinitiative fortgesetzt werden. Zukünftig sollen beispielsweise weitergehende Untersuchungen für einen optimierten Speichereinsatz in Stromversorgungssystemen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energie gefördert werden.

Welche Bundesländer bezuschussen Solaranlagen und Speicher?

Bundesländern steht es frei, eigene Förderprogramme aufzulegen. Es gibt aber nur eines in Thüringen, das sowohl den Bau von Photovoltaikanlagen mit einem Batteriespeicher als auch nur die Installation von Speichern unterstützt. Möglich ist eine Förderung von PV-Anlagen und Speichern darüber hinaus auf kommunaler Ebene – mehrere Großstädte bezuschussen den Bau von PV-Anlagen.

Förderung in Thüringen für PV-Anlagen mit Speicher

Thüringen fördert sowohl neue Photovoltaikanlagen in Verbindung mit Batteriespeichern als auch nur die Installation von Batteriespeichern. Die Anlagen müssen sich dabei in Thüringen befinden, mindestens zehn Jahre laufen und der Eigenversorgung dienen. Nach einem Antragsstopp im November 2020 läuft die Antragsannahme seit Januar 2021 wieder weiter.

Errichtest Du eine neue Photovoltaikanlage mitsamt einem Batteriespeicher zur Eigenversorgung, kannst Du eine Förderung für die PV-Anlage erhalten. Der Zuschuss beträgt 900 Euro pro Kilowatt Leistung. Bedingung: Die PV-Anlage muss mindestens 1.000 Euro kosten und darf maximal 10 Kilowatt Leistung haben, wenn Du als Privatperson einen Förderantrag stellst. Beachte zudem: Es werden nur Solarstromanlagen gefördert, die maximal so viel Strom erzeugen können, wie Du im Schnitt pro Jahr verbrauchst. Die Förderung wird also nie höher ausfallen als die Kosten für die PV-Anlage.

Für einen Batteriespeicher – egal ob gemeinsam mit der PV-Anlage angeschafft oder zu einer bestehenden nachgerüstet – gibt es 300 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität, wenn der Speicher bis zu 10 Kilowattstunden speichern kann. Ist die Speicherkapazität größer, beträgt der Fördersatz maximal 25 Prozent der Kosten. Bedingung ist, dass Du dank des Speichers mehr als 60 Prozent des eigenen Solarstroms selbst nutzen kannst. Die Ausgaben für den Speicher müssen mindestens 1.000 Euro betragen.

Deinen Förderantrag für das Programm Solar Invest nimmt die Thüringer Aufbaubank entgegen. Aufgrund der Corona-Krise dauert die Bearbeitung möglicherweise etwas länger als üblich. Formulare findest Du hier. Drucke diese aus und schicke sie per Brief an die Thüringer Aufbaubank. Hast Du den Zuwendungsbescheid erhalten, kannst Du eine Firma mit der Installation der Anlage beauftragen.

Das Förderprogramm läuft bis Ende 2022. Neben Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern gibt es auch Zuschüsse für thermische Speicher.

Welche Bundesländer bezuschussen nur Batteriespeicher?

In Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein gibt es Fördermittel für Batteriespeicher. In Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein sind dabei die Mittel ausgeschöpft. Auch in anderen Bundesländern sind die für 2021 bereitgestellten Gelder begrenzt. Wenn Du schnell bist, hast Du die besten Chancen, von Zuschüssen zu profitieren.

Bedingung ist bei jedem Förderprogramm, dass die Anlagen mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden und im jeweiligen Bundesland installiert sind. Das bedeutet: Nur wer im entsprechenden Bundesland eigenen Solarstrom verwenden will, kann sich für die Programme bewerben.